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Zum richtigen Karriereschritt braucht es mehr als einen neuen Lebenslauf

Mein letzter Coachee war seit zwei Jahren Teamleiter eines IT-Unternehmens. Jetzt wollte er die nächste Hierarchie-Ebene des Abteilungsleiters erreichen. Wichtig war ihm mehr Bedeutung, Macht und Ansehen. Sein Anliegen war für ihn – auf den ersten Blick – so klar, dass er meine Unterstützung weitgehend zum Kompetenz- und Lebenslauf-Feedback im Rahmen der Bewerbungssituation anfragte. Er war ungeduldig und wollte so schnell wie möglich den Bewerbungsprozess erfolgreich beendet haben.

edited by Peter Kraushaar
Jahr 2018

Du kennst sicher auch Bewerbungssituationen. Für viele ist der Bewerbungsprozess nervig und unklar. Gerade wenn Du bereits mehrere Jahre Berufserfahrung hast, ist es aufregend, sich für den richtigen Karriereschritt zu entscheiden. Es ist ein gedankliches und emotionales Auf und Ab. Das ist verständlich, denn Du musst Dich ja für ein neues unbekanntes berufliches Terrain entscheiden. Gleichzeitig heißt es, den potentiellen neuen Arbeitgeber durch Dein überzeugendes Profil zu gewinnen. Das kann also ganz schön stressig werden.

Zurück zu meinem Coaching Beispiel: Wir legten also los und nach erfolgtem Feedback wollte mein Coachee entsprechende Stellen für einen IT-Hauptabteilungsleiter anschreiben.

Meine Erfahrung ist: „Eine erfolgreiche Bewerbung braucht mehr als die Erstellung eines guten Lebenslaufs. Vielmehr kommt es auf die eigene Klarheit an: Weiß ich denn, was ich eigentlich möchte? Weiß ich, welche Rolle und Verantwortung ich als Führungskraft auf der nächsten Hierarchie-Ebene habe? Weiß ich, welche Unternehmen ich interessant und attraktiv finde?”

In diesen Fragen steckt mehr, als Sie vielleicht denken. Bei meinem Coachee erzeugten sie ein erstes „Aha” Erlebnis. Folgende vertiefende Fragen brachten ihn noch weiter ins Grübeln: Was sind Deine drei Kernkompetenzen für die Position? Welchen Beitrag willst Du grundsätzlich in der neuen Position leisten? Welche Unternehmenskultur ist Dir wichtig? Wie willst Du Deine Mitarbeiter führen? Was erwartest Du von ihnen? Wie muss die Stelle aussehen, damit Dir der Job in drei Jahren noch Freude macht?

Nach zehn Tagen meldete er sich und bat mich, ihn hinsichtlich seines weiteren Karriereschrittes zu coachen. Nun erstellten wir seinen beruflichen Ist-Zustand, um eine objektive und ehrliche Positionsbestimmung zur Schärfung seines Profils zu erhalten. Dabei erarbeiteten wir seine

  • Motive für den Karriereschritt – so wurde ihm klar, warum und wie stark er für die Position wirklich brennt,
  • bisherigen Leistungen und Erfolge, um seine Potentiale ans Licht zu bringen und ein authentisches Storytelling seiner Erfolge sicherzustellen,
  • Schwächen zu Fach- und Führungskompetenzen, die ihm zeigten, inwieweit er Mitarbeiterverantwortung übernehmen will und kann.

„Diese Schritte sind notwendig, um zu wissen, wo Du Dich bewerben möchtest und wo Du es lieber sein lässt. Du weißt, was Du erwartest und auch, was Du bieten kannst. Das ist der ideale Ausgangspunkt, um Stellenausschreibungen zu prüfen.”

Um noch klarer und sicherer zu werden, definierten wir im nächsten Schritt:

  • Sein Eigen- und Fremdbild – das zeigte, dass er sich mal weniger gut und manchmal besser einschätzt als seine Interviewpartner. Das Ergebnis lieferte ihm konkrete Hinweise, an was er arbeiten soll.
  • Seine Interessen, Überzeugungen und Werte – ein wichtiger Hinweis darauf, wann es für ihn emotional „eng” wird.
  • Mögliche Zielfirmen, die ihm aufgrund von Kultur und Führungsstil gut gefielen.
  • Seine Ziele und Beiträge, die er auf der nächsten Hierarchieebene verwirklichen will – um seinen Nutzen für das Unternehmen zu formulieren.

Nach Auswahl entsprechender Zielfirmen wurden Lebenslauf und Anschreiben maßgeschneidert verfasst und auch der Auftritt in den sozialen Online-Portalen optimiert. Nach vier Wochen kamen die ersten Anfragen für Bewerbungsgespräche. Davor trainierten wir kritische Interviewsituationen sowie seinen persönlichen Auftritt.

Fazit

Das Coaching half ihm, nur die für ihn relevanten IT-Abteilungsleiter-Stellen anzuschreiben. Er bekam weniger Absagen. Fühlte sich in den Gesprächen sicher und hatte nach wenigen Monaten die gewünschte Stelle, in einem für ihn attraktiven Unternehmen.

Der Autor

Peter Kraushaar

Managing Director
ComTeam 9p GmbH, Deutschland