To be or not to be ... me. | Studie 2021 zur Unternehmenskultur

Mitgestaltung, Führung und Sicherheit in tiefgreifenden Veränderungsprozessen

Welche Gefühle lösen berufliche Transformationsprozesse bei Ihnen aus? 

Ein vermehrtes Bedürfnis nach Sicherheit und Orientierung – oder die Vorfreude auf das Neue? Beides ist möglich. Tiefgreifende Veränderungsprozesse können verunsichern und auf der anderen Seite viel in Bewegung setzen. Im Arbeitsalltag zeigt sich das auf vielen Ebenen. Teams sortieren sich neu, Rollen verändern sich. Neue Führungskräfte sorgen für frischen Wind und handhaben vieles anders als man es gewohnt war. Bekannte Prozesse greifen nicht mehr, das Erlernen neuer Tools gestaltet sich komplexer als vorab kommuniziert. Jobs sind möglicherweise bedroht …

In solchen Phasen wirken viele Ebenen gleichzeitig. Orientierung geht verloren, Spannungen entstehen, Entscheidungen werden hinterfragt. Transformation fordert – und verändert.

Mit unserer neuen ComTeam Studie wollen wir verstehen, wie Menschen solche Prozesse erleben. Was ihnen hilft, sich einzubringen und Selbstwirksamkeit zu erleben. Was gute Führung ausmacht. Und wo Sicherheit entsteht, selbst wenn vieles im Umbruch ist.

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Der Erscheinungszeitpunkt ist November 2025.

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"Wandel ist zum Normalzustand geworden - und unsere Fähigkeit, damit gut umzugehen, ist entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens."

Mitgestaltung, Führung und Sicherheit in tiefgreifenden Veränderungsprozessen

Unternehmen brauchen engagierte Mitarbeitende – besonders in Transformationssituationen. Oft fällt dabei der Begriff „Empowerment“, verstanden als Sinnhaftigkeit, Kompetenz, Einfluss und Selbstbestimmung. Uns ging es in dieser Studie jedoch nicht darum, Schlagworte zu bedienen, sondern konkret zu untersuchen, welche Fähigkeiten und Rahmenbedingungen Transformation erfolgreich machen – für Menschen und Unternehmen.

Die Studie beantwortet folgende Fragen:

  • Wie erleben Mitarbeitende und Führungskräfte Mitgestaltung, Einfluss und Handlungssicherheit in Transformationsprozessen?
  • Wie wird der Erfolg und Nutzen von Transformation auf individueller, Team- und Unternehmensebene wahrgenommen?
  • Welche Rolle spielen Emotionen und psychologische Sicherheit im Verlauf von Veränderungen?
  • Wie wirkt sich das Spannungsfeld zwischen Tagesgeschäft und Transformation auf den Alltag aus?
  • Mit welchen Aufgaben- und Vertrauensdilemmata sehen sich Führungskräfte in Transformationsprozessen konfrontiert?

Die Ergebnisse zeigen: Transformation gelingt dort am besten, wo Menschen Sinn und Orientierung finden, Verantwortung übernehmen können und psychologische Sicherheit erleben. Unternehmen, die dies fördern, erhöhen deutlich die Chancen auf nachhaltigen Erfolg in Veränderungsprozessen.

Grafik mit dem Hinweis auf folgendes Studienergebnis: In erfolgreichen Transformationen trauen sich 92 % offen über Probleme zu sprechen - in weniger erfolgreichen nur 68 %.

Die Kernbotschaften

  • Die Top 3 der Transformationsanlässe unserer Studie finden auf der Strukturseite statt: Einführung neuer IT-Systeme, neue strategische Ausrichtungen und Reorganisationen.
  • Rund vier Fünftel unserer fast 470 Befragten erleben ihre Aufgaben und Ziele in Transformationsprozessen als sinnvoll und nachvollziehbar. Wer Transformation als erfolgreich erlebt, sieht deutlich häufiger positive Effekte: auf die eigene Arbeit, das Team und das gesamte Unternehmen.
  • Darüber hinaus entscheidend für den Erfolg ist, ob zusätzlich Autonomie, Einfluss und psychologische Sicherheit erlebt werden und die Gleichzeitigkeit zwischen Tagesgeschäft und Transformation berücksichtigt wird. Wo diese Faktoren fehlen, bleibt der Erfolg der Transformation hinter den Erwartungen zurück.
  • Transformation fordert Kraft: Ein Drittel fühlt sich regelmäßig überfordert, fast zwei Drittel ringen mit Zeit- und Energieengpässen. Gleichzeitig wollen die meisten mehr Verantwortung übernehmen – sie verlangen nach Entscheidungsspielräumen, nicht nach Bevormundung.
  • Führungskräfte erleben die Sandwichposition zwischen Druck von oben und hohen Erwartungen von unten besonders deutlich: Klare Leitplanken, abgestimmte Kommunikationsmaßnahmen und Hands-on-Unterstützung im Alltagsgeschäft sind deshalb unabdingbar.
  • Kommunikation, Einbindung der Mitarbeitenden, bewusster Umgang mit doppelter Arbeitsbelastung und deutliches Management-Commitment sind die vier wirksamsten Hebel – ihr Fehlen ist das größte Risiko für den Erfolg.

In der Praxis: Handlungsempfehlungen ...

... zu Empowerment

Dimension „Sinnhaftigkeit“

  • Die Ziele des Transformationsprozesses konsequent kontextualisieren. Das stärkt die Akzeptanz.
  • Transparenz durch regelmäßige Updates zum Prozess: Das schafft Orientierung.
  • Storytelling zum Change durch Führungskräfte verankern

Ziel: Sinn und Ziele klar kommunizieren

Dimension „Kompetenz & Handlungssicherheit“

  • während des gesamten Prozesses immer wieder Lerngelegenheiten wie Micro-Trainings schaffen
  • Unterstützungsangebote wie Peer-Coachings für neue Aufgaben systematisieren
  • Erfolgserlebnisse sichtbar machen

Ziel: Selbstwirksamkeitsempfinden und Resilienz stärken

Dimension „Gestaltungsspielraum“

  • Entscheidungs- und Gestaltungsspielräume schaffen, wo möglich
  • prüfen, ob diese Freiräume überall gegeben werden, wo es möglich ist

Ziel: Bereitschaft zur aktiven Mitgestaltung erhöhen

Dimension „Einfluss und Beteiligung“

  • Beteiligungsformate mit echtem Einfluss schaffen, wie Co-Creation-Sprints oder Design-Reviews, zusätzlich Rückmeldeschleifen einführen: „So wurde euer Input umgesetzt“
  • Entscheidungen an gezielten Stellen bewusst abgeben und als Führungskraft Verantwortung auf das Team verteilen, anstatt alles selbst zu tragen
  • Rahmenbedingungen für so viel Selbstbestimmung und Gestaltungsspielraum wie möglich schaffen und Meinungen und Erfahrungswerte anhören und in Umsetzungen berücksichtigen

Ziel: Ownership, also die Identifikation mit dem Prozess fördern, damit die Motivation und auch das Verantwortungsgefühl und damit Verbindlichkeit für den Prozess gesteigert werden

.... für Erfolg und Nutzen der Transformation
  • Kommunikation als zentrales Element: Nutzen der einzelnen Schritte auf individueller, Team- und Unternehmensebene konkretisieren und regelmäßig über die Zusammenhänge sprechen
  • Quick Wins wo möglich umsetzen, um kontinuierlich Verbesserungen zu erreichen und diese in Review-
    Formaten sichtbar machen
... für Emotionen und psychologische Sicherheit
  • Erwartungsklarheit sichern (Definition of Done, Rollen, Entscheidungswege), zugleich Experimentier-Slots und „Safe-to-try“-Regeln etablieren
  • Aufgaben im Transformationsprozess als Lernmöglichkeit sehen, aktiv nach Meinungen und/oder Einwänden fragen und auf „Bad News“ konstruktiv reagieren
  • Überforderung der Organisation und ihrer Mitarbeitenden im Blick behalten: mit Idee der kleinen Schritte arbeiten und regelmäßig prüfen, ob es „Entscheidungsstau“ aufgrund von Unklarheit und Überforderung gibt.
  • Kapazitäten schützen (Puffer, klare Prioritäten), damit Überforderung sinkt und Speak-up-Verhalten nicht in Erschöpfung untergeht
  • Zusammenfassend: psychologische Sicherheit fördert Lernprozesse und reduziert Erschütterungen im Change-Prozess.
... für Tagesgeschäft & Transformation
  • Kapazitätenplanung mit expliziten Puffern für Transformationsarbeit
  • Doppelbelastung transparent besprechen und nicht als selbstverständlich sehen
  • Aufgaben klar und kontinuierlich priorisieren
  • Unterstützungssysteme wie PMO oder Change-Office stärken
  • Führung in der Pflicht: z. B. mit Konfliktlösungsangeboten und geschützten Fokuszeiten
  • gezielt Kompetenzen aufbauen, die das Anlegen von Tages- und Aufgabenstrukturen fördern, um das Umschalten zu vereinfachen (bis hin zu Mini-Interventionen wie ordentlichen Pausen und Übergängen zwischen Aufgaben)
  • im Team Strukturen schaffen, die Raum geben für gemeinsame Priorisierung und Aufgabenverteilung
  • Mitarbeitende im Blick behalten, die das Tagesgeschäft vorantreiben/stemmen und so für den aktuellen Umsatz bzw. die Wertschöpfung sorgen
... für Leitung und Dilemmata in Transformationsprozessen
  • Umgang mit vagen Zielbildern gezielt trainieren, damit Komplexitätskompetenz zunimmt
  • Führungs-Alignment etablieren und eine gemeinsame Change-Story und Entscheidungsübersichten entwickeln
  • durchlässige, konsistente Informationsflüsse gewährleisten: vor allem für Sandwich-Führungskräfte wichtig, die sonst nicht sprechfähig gegenüber ihren Teams sind
  • Transformation braucht Struktur, um Sicherheit und Orientierung zu ermöglichen: Prozesse aufsetzen, die Führungskräfte und Mitarbeitende gleichermaßen unterstützen mit internen Change-Angels und externer Transformationsbegleitung
  • Führungskräfte-Sparring und Dilemmareflexion institutionalisieren; Eskalationswege für Zielkonflikte klären
  • Schutz vor Überlastung: klare Timeboxes, Delegation forcieren, vertikale Priorisierung einfordern

"Transformation ist kein linearer Plan; es gibt keinen "Short Cut". Es ist ein Prozess mit Schleifen, Korrekturen und Lernmomenten.
Führung heißt dann vor allem Disziplin zu zeigen, Strukturen zu schaffen und gemeinsam mit dem Team dranzubleiben - und Entscheidungen zu treffen, auch wenn es unbequem ist."

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Wir sind da: einfach anrufen oder Mail schicken!

Eva Zebisch

Change-Kommunikation,
Public Relations,
ComTeam AG